Die Not der Zeit erkennen und lindern

Die St. Anna-Schwestern sind eine katholische Gemeinschaft mit Mutterhaus in Luzern/Schweiz. Die Gemeinschaft wurde 1909 von Wilhelm Meyer, Regens am Priesterseminar Luzern, und von Hans von Matt, Nationalrat aus Stans, gegründet, «um die Not der damaligen Zeit zu lindern». Die Schwestern setzten sich während Jahrzehnten für Frauen und Kinder, in der Bildung, im Gesundheitswesen und in der Sozialarbeit ein.

Heute leben die überwiegend betagten St. Anna-Schwestern in verschiedenen Häusern in der Nähe ihrer ehemaligen Klinik St. Anna (heute Hirslanden-Gruppe) in Luzern. Gemeinsam mit der 1998 gegründeten St. Anna Stiftung orientieren sie sich am Leitbild «Leben – Spiritualität – Herzlichkeit». Die Stiftung führt die gemeinnützigen Werke der St. Anna-Schwestern in ihrem Sinne fort. Im November 2021 konnten die Bewohnerinnen und Bewohner das neu gebaute Alterszentrum St. Anna beziehen.

Die St. Anna-Schwestern in Luzern sind verbunden mit St. Anna-Schwestern in Indien, Ostafrika, Indonesien, Osttimor und Italien. Offen für die Not der jeweiligen Zeit, den Menschen nahe sein in ihren Bedürfnissen und nach Möglichkeit handeln: Das Charisma «Gottes barmherzige Liebe erfahrbar machen» ist seit der Gründung lebendig und spürbar in vielen Werken und Apostolaten.

Die Not der Zeit heute

Die Situation ist in vielen Klöstern schwierig, da es unter anderem an Nachwuchs mangelt. Diese Not der Zeit erkannten die St. Anna-Schwestern. Menschen anderer Ordensgemeinschaften zu unterstützen und ihnen Obdach zu gewähren, ist schon länger ein Anliegen. Die St. Anna-Schwestern bieten den Bedürfnissen angepasste Betreuungs- und Pflegeplätze und gemeinschaftsnahe Alterswohnungen an. Ausserdem wurde auf Initiative der St. Anna-Schwestern hin 2016 die Stiftung Ora et Labora mit dem Ziel gegründet, ein Benediktinisches Zentrum zu realisieren. Im Jahr 2019 wurde es bezogen.

Spiritualität

Das Handeln für Menschen und das Dasein für andere prägten das Leben der St. Anna-Schwestern. Das Dasein füreinander und das betende Dasein für die nahe und die ferne Welt wird unterdessen immer bedeutungsvoller. Die Präsenz der St. Anna-Schwestern im Alterszentrum St. Anna, die Angebote von Liturgie, Fürbittgebet und das Mittragen von Freud und Leid der Menschen, mit denen die Schwestern unter einem Dach wohnen, machen einen bedeutenden Teil der Spiritualität aus.

Jahresberichte

Die Jahresberichte der Schwesterngemeinschaft sind in jene der St. Anna Stiftung und der Mission St. Anna unter dem Titel «Mittendrin» integriert.

Hier gehts zu den Jahresberichten der Stiftung

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Gemeinschaftsgrab

Das Grabfeld der St. Anna-Schwestern im Friedhof Friedental in Luzern ist ein wunderbarer Ort. Das sorgfältig gestaltete Rechteck mit der grossen Steinschale und der aparten Bepflanzung zieht die Blicke auf sich.

Weiterlesen: «Empfänglich für die Gedanken des Friedens», in: «Perspektiven 2017/18».